DGAP-News: Adler Modemärkte AG
/ Schlagwort(e): Insolvenz
Presseinformation der Adler Modemärkte AG
Konsequenz aus Schließung fast aller Standorte bis mindestens Ende Januar 2021 Lockdown zwingt ADLER zu Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung Geschäftsbetrieb soll fortgeführt und ADLER über einen Insolvenzplan saniert werden Haibach bei Aschaffenburg, 10. Januar 2021 - Als Folge der erneuten behördlich angeordneten Schließung von 169 der insgesamt 171 Standorte bis mindestens Ende Januar 2021 hat der Vorstand der Adler Modemärkte AG heute beschlossen, beim Amtsgericht Aschaffenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gemäß § 270a Insolvenzordnung (InsO) zu stellen. Trotz intensiver Bemühungen war es der Gesellschaft nicht möglich, die aufgrund der Corona-bedingten Umsatzeinbrüche entstandene Liquiditätslücke über eine Kapitalzufuhr durch staatliche Unterstützungsfonds beziehungsweise durch Investoren zu schließen. Noch im 1. Halbjahr 2020 war es ADLER gelungen, den ersten COVID-19-bedingten Lockdown dank einer damals noch soliden Bilanzstruktur und der Sicherung umfassender Finanzierungszusagen abzufedern. Ziel ist es, die Adler Modemärkte AG über einen Insolvenzplan finanziell zu sanieren. Bei einer Eigenverwaltung wird der Geschäftsbetrieb unter Aufsicht eines (vorläufigen) Sachwalters in vollem Umfang fortgeführt. Der Vorstand bleibt weiterhin verwaltungs- und verfügungsbefugt. Zur Unterstützung bei den nun anstehenden Maßnahmen hat der Vorstand mit Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff, Gerloff Liebler Rechtsanwälte, einen im textilen Einzelhandel ausgewiesenen Experten für Restrukturierungs- und Insolvenzfälle zum Generalbevollmächtigten der Gesellschaft bestellt. „Die erneute Corona-bedingte Schließung fast aller Standorte hat uns leider keine andere Wahl gelassen. Wir werden alles dafür tun, den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten und ADLER schnellstmöglich zu sanieren und wieder in eine positive Zukunft zu führen", kommentiert Thomas Freude, Vorstandsvorsitzende der Adler Modemärkte AG. Krisensituation trotz hoher Cash-Position und solider Bilanz zu Beginn der Corona-Krise Das Beispiel ADLER zeigt, dass im textilen Einzelhandel selbst ein Unternehmen, das Ende 2019 noch eine Rekord-Netto-Liquidität von 70,1 Mio. € und eine solide Bilanzqualität ausgewiesen hatte, ohne eigenes Verschulden und innerhalb von nur knapp 12 Monaten in eine existenzielle Krise geraten kann. Nach einem Umsatzeinbruch durch den ersten Lockdown in den Monaten März bis Mai 2020 hatte sich bei ADLER im dritten Quartal und bis weit in den Oktober 2020 ein spürbarer Erholungstrend eingestellt. Die erneuten Einschränkungen des öffentlichen Lebens seit Ende Oktober führten jedoch zu deutlichen Umsatzeinbußen. Diese Situation wurde durch die behördlich angeordnete Schließung aller Standorte in Österreich im November und seit 16. Dezember auch in Deutschland massiv verschärft. Auch die vom Vorstand eingeleitete Fokussierung auf größtmögliche Kosteneffizienz und Liquiditätsgenerierung konnte den Insolvenzantrag nicht verhindern. Ausländische Tochtergesellschaften nicht betroffen Auch die Adler Mode GmbH, die Adler Orange GmbH & Co. KG und die Adler Orange Verwaltung GmbH, jeweils 100%ige Tochtergesellschaften der Adler Modemärkte AG, haben heute beschlossen, beim Amtsgericht Aschaffenburg einen Antrag auf Eröffnung von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu stellen. Herr Dr. Christian Gerloff wird auch die Geschäftsführungen dieser Gesellschaften als Generalbevollmächtigter unterstützen. Andere inländische und sämtliche ausländische Tochtergesellschaften der Adler Modemärkte AG sind aktuell nicht betroffen und führen ihre Geschäfte unverändert fort. Die Antragstellungen nach § 270a InsO erfolgten nach den seit 1. Januar 2021 geltenden, strengeren Anforderungen an die Eigenverwaltung durch das Sanierungs- und Insolvenzrechtsfortentwicklungsgesetz. Kontakt Presse und Investor Relations Adler Modemärkte AG: Peter Dietz Media und Investor Relations Tel.: 28 E-Mail: Über die Adler Modemärkte AG: Die Adler Modemärkte AG mit Sitz in Haibach bei Aschaffenburg gehört zu den größten und bedeutendsten Textileinzelhändlern in Deutschland. Die Gruppe setzte im Jahr 2019 € 495,4 Mio. um und erzielte ein EBITDA von € 70,3 Mio. ADLER beschäftigte zum 30. September 2020 rund 3.350 Mitarbeiter und betreibt derzeit 171 Modemärkte, davon 142 in Deutschland, 24 in Österreich, drei in Luxemburg, zwei in der Schweiz sowie einen Online-Shop. Das Unternehmen konzentriert sich auf Großflächenkonzepte mit mehr als 1.400 m2 Verkaufsfläche und bietet mit zahlreichen Eigenmarken und ausgesuchten Fremdmarken ein breitgefächertes Warensortiment an. ADLER ist dank seiner mehr als 70-jährigen Tradition mit hoher Kundenbindung nach eigenen Erhebungen der Marktführer in dem kaufkraftstarken Segment der Altersgruppe ab 55 Jahre. Weitere Informationen: ;
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