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Lenzing Gruppe meldet erneut Verbesserung des operativen Ergebnisses
Lenzing – Die Lenzing Gruppe, ein führender Anbieter von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien, verbesserte ihre Geschäftsentwicklung in den ersten drei Quartalen 2024 schrittweise weiter. Die Erholung der für Lenzing relevanten Märkte schreitet dagegen nur schleppend voran. Während die Faserverkaufsmenge im Beobachtungszeitraum weiter stieg, verharrten die Faserpreise auf einem niedrigen Niveau. Die Rohstoff- und Energiekosten blieben erhöht und auch die Logistikkosten stiegen signifikant an.
Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten drei Quartalen 2024 um 5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf EUR 2 Mrd. Diese Steigerung ist primär auf höhere Umsätze bei Fasern (+10,9 Prozent) zurückzuführen.
Die operative Ergebnisentwicklung war im Wesentlichen durch die positiven Effekte des Performance-Programms geprägt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg in den ersten drei Quartalen 2024 um 20,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf EUR 263,7 Mio. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 11,7 auf 13,5 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei EUR 38,3 Mio. (nach minus EUR 10,5 Mio. in den ersten drei Quartalen 2023) und die EBIT-Marge betrug 2 Prozent (nach minus 0,6 Prozent in den ersten drei Quartalen 2023). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus EUR 33,4 Mio. (nach minus EUR 86,9 Mio. in den ersten drei Quartalen 2023).
„Die Lenzing Gruppe setzt ihren Erholungskurs kontinuierlich fort“, sagt Rohit Aggarwal, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. „Wir sorgen weiterhin für ein striktes Kostenmanagement und fokussieren auf die Stärkung unseres globalen Vertriebs. Gleichzeitig passen wir unsere Unternehmensorganisation an die veränderten Marktbedingungen an und stärken damit die Positionierung der Lenzing Gruppe als führenden integrierten Faserkonzern.“
Das Nettoergebnis verschlechterte sich aufgrund eines Steuereffekts auf minus EUR 111,1 Mio. (nach minus EUR 96,7 Mio. in den ersten drei Quartalen 2023). Der Steueraufwand belief sich in den ersten drei Quartalen 2024 auf EUR 77,7 Mio. (nach EUR 9,8 Mio. in den ersten drei Quartalen 2023). Dies war insbesondere auf das Ausscheiden aus der österreichischen Steuergruppe infolge des Absinkens der Beteiligungsquote der B&C Holding Österreich GmbH (Gruppenträger) unter 50 Prozent zurückzuführen. Im Zuge dessen hat die Lenzing Gruppe gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage an den Gruppenträger in Höhe von EUR 25,8 Mio. zu leisten, welche im dritten Quartal aufwandswirksam erfasst wurde. Darüber hinaus wurde der Steueraufwand durch die Wertberichtigung von Steueraktivposten einzelner Konzernunternehmen und durch Währungseffekte aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung beeinflusst.
Das Ergebnis je Aktie lag bei minus EUR 3,50 (nach minus EUR 4,90 in den ersten drei Quartalen 2023). Der stark verbesserte Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag im Berichtszeitraum bei EUR 287 Mio. (nach EUR 61,1 Mio. in den ersten drei Quartalen 2023). Der Free Cashflow zeigte eine deutlich positive Entwicklung mit einem Anstieg auf EUR 191,8 Mio. (nach minus EUR 138,2 Mio. in den ersten drei Quartalen 2023).
Seit Ende 2022 setzt die Lenzing-Gruppe Maßnahmen zur Kostensenkung und hat darauf aufbauend ein umfassendes Performance-Programm mit dem übergeordneten Ziel einer langfristig deutlich gesteigerten Widerstandsfähigkeit gegen Krisen und einer höheren Agilität bei Marktveränderungen entwickelt.
Nico Reiner, Chief Financial Officer der Lenzing Gruppe: „Die Umsetzung unseres Performance-Programms liegt derzeit deutlich über Plan. Die Programminitiativen haben eine Verbesserung des EBITDA und die Generierung von Free Cashflow durch eine gesteigerte Profitabilität sowie nachhaltige Kostenexzellenz zum Ziel. Wir erwarten jährliche Einsparungen von mehr als EUR 100 Mio., wovon über 50 Prozent schon ab diesem Geschäftsjahr wirksam sein werden.“
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich in den ersten drei Quartalen 2024 unter anderem aufgrund reduzierter Investitionstätigkeiten auf EUR 95,5 Mio. (nach EUR 199,7 Mio. in den ersten drei Quartalen 2023). Der Liquiditätsbestand erhöhte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um 16,4 Prozent auf EUR 851,2 Mio. per 30. September 2024. Erfolgreiche Emission einer grünen Anleihe Im September gab Lenzing die erfolgreiche Emission einer grünen Anleihe durch das brasilianische Joint Venture LD Celulose (LDC) über USD 650 Millionen bekannt. Die Anleihe, die am 25. Januar 2032 fällig wird und mit einem Kupon von 7,950 Prozent pro Jahr ausgestattet ist, stieß bei institutionellen Anlegern auf große Nachfrage. Teil der neuen Finanzierungsstruktur der LDC mit einem Gesamtvolumen von USD 1 Mrd. ist auch ein syndizierter Kredit in Höhe von USD 350 Mio. LDC verwendete den Nettoerlös aus der Anleihenemission und die Auszahlung des syndizierten Kredits plus vorhandene Barmittel, um die bestehende Projektfinanzierung, die die Errichtung einer der größten Zellstoffanlagen der Welt ermöglichte, zu tilgen und in eine eigenständige Unternehmensfinanzierung umzuwandeln. Lenzing hält 51 Prozent an dem Joint Venture. Änderungen im Vorstand und im Aufsichtsrat Lenzing gab im Berichtszeitraum 2024 auch personelle Veränderungen im Vorstand bekannt. Rohit Aggarwal übernahm zum 1. September 2024 die Position des CEO. Stephan Sielaff, bisheriger CEO des Unternehmens, schied im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat per Ende August 2024 aus der Lenzing AG aus. Rohit Aggarwal ist Betriebswirt mit Schwerpunkt Strategie und verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in leitenden Positionen in der Textil- und Chemieindustrie. Rohit Aggarwal hat ein fundiertes Verständnis für die strategische Entwicklung internationaler Märkte und den Aufbau effizienter Managementteams durch globale Führungspositionen in Europa, den USA und Asien. Walter Bickel wurde mit Wirkung zum 15. April 2024 als Vorstandsmitglied und Chief Transformation Officer der Lenzing AG bis 31. Dezember 2025 ernannt.
Die außerordentliche Hauptversammlung der Lenzing AG wählte am Donnerstag, 10. Oktober 2024, Marcelo Feriozzi Bacci (bis zur ordentlichen Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2028 beschließt), Carlos Aníbal de Almeida Junior (bis zur ordentlichen Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2028 beschließt) und Dr. Markus Fürst (bis zur ordentlichen Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2028 beschließt) neu in den Aufsichtsrat. Damit setzt sich der Aufsichtsrat der Lenzing AG wieder aus zehn von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern zusammen. Dr. Christian Bruch war nach der letzten Haupt-versammlung als Aufsichtsratsmitglied zurückgetreten. Weiters hatten Nicole van der Elst Desai und Melody Harris-Jensbach ihre Aufsichtsratsmandate vorzeitig zurückgelegt.
Die B&C Gruppe und der brasilianische Zellstoffproduzent Suzano S.A. hatten eine langfristige Partnerschaft im Zusammenhang mit der Mehrheitsbeteiligung an Lenzing unterzeichnet. Im Rahmen dieser Vereinbarung hatte Suzano S.A. von der B&C Gruppe einen Anteil von 15 Prozent an der Lenzing AG übernommen. Suzano S.A. ist der weltgrößte Zellstoffproduzent mit Sitz in São Paulo und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von umgerechnet mehr als EUR 7 Mrd. Ausblick Der IWF beließ seine Wachstumsprognose für 2024 unverändert bei 3,2 Prozent und senkte sie für 2025 marginal auf 3,2 Prozent. Der Ausblick ist gekennzeichnet von ungewöhnlich hohen Risiken, ausgehend weiterhin vom chinesischen Immobiliensektor, aber auch von zunehmend protektionistischen Tendenzen und wirtschaftlicher Abschottung.
Die Vorhersage der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung wird durch schwelende globale Konflikte, Handelsstreitigkeiten sowie einen ungewissen Ausgang der Wahlen in den USA erschwert.
Konsument:innen halten sich in einem Umfeld gestiegener Preise, teils gesunkener Reallöhne und Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung mit nicht notwendigen Käufen zurück. Dies verhindert eine Belebung des für Lenzing wichtigen Verbrauchermarktes für Bekleidung.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle wird für den weiteren Verlauf der Erntesaison 2024/2025 ein leichter Rückgang der Lagerbestände und eine vorsichtige Erholung der Preise auf weiterhin niedrigem Niveau erwartet. Erste vorsichtige Schätzungen für die kommende Erntesaison 2024/2025 lassen einen weiteren Lageraufbau erwarten.
Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt eingeschränkt.
Umsatz und Ergebnis in den ersten drei Quartalen 2024 lagen trotz eines weiterhin schwierigen Marktes leicht über den Erwartungen der Lenzing. Mit der Umsetzung des Performance-Programms liegt Lenzing über Plan. Das Unternehmen erwartet, dass die Maßnahmen in den kommenden Quartalen verstärkt zur weiteren Ergebnisverbesserung beitragen werden.
Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren bestätigt die Lenzing Gruppe ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2024 mit einem höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr.
Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer Strategie sehr gut positioniert und forciert sowohl profitables Wachstum mit Spezialfasern als auch den weiteren Ausbau der Marktführerschaft im Bereich Nachhaltigkeit.
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07.11.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch EQS Group AG. |
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2024375 07.11.2024 CET/CEST