Investment im Fokus – CENIT AG - 07.08.2025
Analysis Prime belastet Umsatz und Ergebnis; Prognose und Kursziel ge-senkt, Rating KAUFEN bestätigt
Zwar konnte die CENIT AG ihre Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2025 um 4,4 % auf 103,71 Mio. € steigern (VJ.: 93,36 Mio. €), dennoch blieb diese Entwick-lung deutlich hinter unseren sowie den Erwartungen des CENIT-Managements zurück. Verantwortlich für den Umsatzanstieg waren ausschließlich die Umsät-ze der im Juli 2024 erworbenen US-amerikanischen Analysis Prime, die erst-mals in einem ersten Halbjahr einbezogen wurden und nach unseren Berech-nungen etwas über 6 Mio. € betragen haben dürften. Nach bisherigen Schät-zungen sollte Analysis Prime im Geschäftsjahr 2025 Umsatzerlöse in Höhe von etwa 25 Mio. € erzielen. Angesichts der im ersten Halbjahr erzielten Umsätze ist diese Prognose jedoch deutlich zu optimistisch. Derzeit finden insbesondere auf Ebene des Managements Restrukturierungen bei dieser Tochtergesell-schaft statt. Parallel dazu macht sich das weiterhin schwierige Marktumfeld in Europa bemerkbar. Insbesondere die deutsche Automobilindustrie als wichtige Kundenbranche der Gesellschaft ist von einem rückläufigen Geschäftsvolumen betroffen, sodass die CENIT AG organisch einen Umsatzrückgang von rund 2 % hinnehmen musste.
Trotz Umsatzsteigerung verschlechterte sich das EBIT auf -3,69 Mio. € (VJ.: 2,01 Mio. €). Im ersten Halbjahr 2025 fielen dabei Sonderaufwendungen in Hö-he von rund 3,8 Mio. € im Zusammenhang mit der Umsetzung des Restrukturie-rungsprogramms „Project Performance“ an. Im Rahmen dieses Programms soll die Anzahl der Mitarbeiter um rund 50 reduziert werden. Zwar wurden hieraus Kostenverbesserungen erzielt, maßgebliche positive Effekte sollen jedoch erst im kommenden Geschäftsjahr sichtbar werden. Zusätzlich zu den Sonderauf-wendungen wies Analysis Prime im ersten Halbjahr 2025 ein negatives EBIT in Höhe von -1,6 Mio. € aus, was auf Konzernebene ebenfalls ergebnisbelastend war.
Trotz des negativen operativen Ergebnisses lag der operative Cashflow mit 9,99 Mio. € (VJ.: 11,15 Mio. €) erneut deutlich im positiven Bereich. Dazu haben maßgeblich die erhaltenen Anzahlungen beigetragen, sodass die CENIT AG auch zum 30.06.2025 mit einem Liquiditätsbestand in Höhe von 20,59 Mio. € weiterhin sehr komfortabel ausgestattet ist.
Aufgrund der unter den Erwartungen liegenden Entwicklung von Analysis Pri-me sowie der nach wie vor schwierigen Marktlage hat das Management von CENIT die Prognose deutlich angepasst. Nun werden mindestens 205 Mio. € Umsatz und mindestens -1,5 Mio. € EBIT erwartet. Bislang wurden Umsatzerlö-se in Höhe von 229 Mio. € bis 234 Mio. € und ein EBIT in Höhe von 6,8 Mio. € bis 7,3 Mio. € erwartet. Den wesentlichen Anteil an dieser Reduzierung der Prognose hat Analysis Prime, für die aktuell Umsatzerlöse in Höhe von etwa 15 Mio. € geplant sind, eine deutliche Anpassung gegenüber der bisherigen Er-wartung von rund 25 Mio. €. Darüber hinaus sorgt die schwache Marktlage in Europa für ein weiterhin zögerliches Kundenverhalten.
Wir orientieren uns an der neuen Prognose und erwarten Umsätze in Höhe von 208,95 Mio. € sowie ein EBIT von -0,28 Mio. €. Für das zweite Halbjahr 2025 bedeutet dies eine Rückkehr des EBIT in den positiven Bereich. Dies ist in ers-ter Linie eine Folge des weitestgehenden Wegfalls von Sonderaufwendungen, die im ersten Halbjahr noch mit Kosten in Höhe von 3,8 Mio. € einhergegangen waren. Der Wegfall dieser Aufwendungen im kommenden Geschäftsjahr sowie die daraus resultierenden positiven Effekte in Höhe von ca. 5 Mio. € sollten das EBIT des kommenden Geschäftsjahres deutlich positiv beeinflussen. Aufgrund der nun niedrigeren Umsatzbasis haben wir unsere Umsatzprognosen für 2026 auf 221,35 Mio. € (bisher: 242,22 Mio. €) reduziert. Wir rechnen aber mit einer spürbaren EBIT-Verbesserung auf 11,21 Mio. € (bisher: 13,40 Mio. €). Gleiches gilt auch für das Geschäftsjahr 2027.
Im Rahmen des angepassten DCF-Bewertungsmodells haben wir ein neues Kursziel von 16,00 € (bisher: 19,00 €) ermittelt. Die Kurszielreduktion ist dabei eine Folge unserer reduzierten Prognosen. Wir vergeben weiterhin das Rating „KAUFEN”.