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Cosmin Filker ...
  • Marcel Goldmann

Researchstudie (Note) – SBF AG - 24.11.2025

Konkretisierter Ausblick bekräftig avisierte Margenerholung, hoher Auftragsbestand bietet weiterhin gute Wachstumsperspektiven

Am 11. November 2025 hat der SBF-Konzern seine bisherige Jahresprognose für das laufende Geschäftsjahr konkretisiert bzw. angepasst. Hiernach rechnet SBF für das aktuelle Geschäftsjahr 2025 nun mit Konzernumsatzerlösen in Höhe von 39,0 Mio. € bis 41,0 Mio. € (zuvor: 43,0 Mio. € bis 46,0 Mio. €) und einem EBITDA von 1,7 Mio. € bis 2,1 Mio. € (zuvor: 1,5 Mio. € bis 2,5 Mio. €). Folglich wird eine EBITDA-Marge in einer Bandbreite von 4,4% bis 5,1% (zuvor: 3,5% bis 5,4%) in Aussicht gestellt.

Unserer Einschätzung nach sollten v.a. verstärkt aufgetretene Auftragsverschiebungen über alle Konzernsparten hinweg in der zweiten Jahreshälfte des aktuellen Geschäftsjahres zur signifikant reduzierten Umsatzguidance geführt haben. Bereits die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2025 waren geprägt von Verzögerungen bei Abrufaufträgen und haben durch kurzfristige kundenseitige Terminverschiebungen die Geschäftsentwicklung insbesondere im Rail-Segment negativ beeinträchtigt. An dieser Stelle ist jedoch anzumerken, dass bereits im Halbjahresbericht 2025 darauf hingewiesen wurde, dass sich diese primär rail-bezogenen Terminverschiebungen v.a. im zweiten Geschäftshalbjahr bemerkbar machen werden.

Trotz der gesenkten Umsatzguidance bewegt sich die neue Ergebnisprognose der SBF dank eines strikten Kostenmanagements, Effizienzmaßnahmen und einer signifikanten Optimierung der Kostenstruktur weiterhin in der mittleren Bandbreite der vorherigen Jahresergebnisprognose und wurde lediglich präzisiert. Damit erwartet das SBF-Management unverändert eine deutliche Margenerholung gegenüber dem Vorjahr (EBITDA-Zielmarge GJ 2025: 4,4% bis 5,1% vs. EBITDA-Marge GJ 2024: 1,2%). Im Zuge der Fokussierung auf die operative Profitabilität konnte der SBF-Konzern laut eigenen Aussagen durch gezielte vorgenommene Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen klare Erfolge erzielen.

Die konkretisierte bzw. angepasste Unternehmensguidance (Umsatz von 39,0 Mio. € bis 41,0 Mio. € und EBITDA von 1,7 Mio. € bis 2,1 Mio. €) lag umsatzseitig bedingt durch die ungewöhnlich starken Auftragsverschiebungen, die in dieser Intensität in den vorherigen Geschäftsjahren nicht auftraten, deutlich unter unseren bisherigen Erwartungen. Andererseits bewegt sich die präzisierte Ergebnisguidance im Rahmen unserer Erwartungen und unterstreicht die angepeilte Profitabilitäts- bzw. Ergebnisverbesserung in der aktuellen Geschäftsperiode. Bereits die Halbjahreszahlen haben deutliche Rentabilitätsfortschritte wiedergespiegelt und folglich erwartet das SBF-Management eine Fortsetzung des Margenerholungskurses auch im zweiten Geschäftshalbjahr.

Analog zum Unternehmensausblick rechnen wir nun für das aktuelle Geschäftsjahr 2025 mit Umsatzerlösen in Höhe von 40,03 Mio. € (zuvor: 44,26 Mio. €) und einem EBITDA von 1,91 Mio. € (zuvor: 2,02 Mio. €) und entsprechend mit dem Erreichen der mittleren Bandbreite der Guidance. Bedingt durch das erwartete geringere Umsatzniveau in der laufenden Geschäftsperiode und zugleich aus konservativen Überlegungen heraus haben wir ebenfalls unsere bisherigen prognostizierten Umsatzerlöse für die Geschäftsjahre 2026 und 2027 auf 45,11 Mio. € (zuvor: 53,18 Mio. €) bzw. 50,33 Mio. € (zuvor: 57,28 Mio. €) gesenkt.

Angesichts der bisherigen Profitabilitätsverbesserungen im ersten Halbjahr und der trotz der reduzierten Umsatzguidance bekräftigten mittleren Bandbreite der Ergebnisprognose und der damit weiterhin in Aussicht gestellten starken Margenerholung, haben wir unsere bisherigen operativen Ergebnisschätzungen für die Geschäftsjahre 2026 (EBITDA GBCe: 4,67 Mio. €) und 2027 (EBITDA GBCe: 6,31 Mio. €) unverändert gelassen.

Der hohe Auftragsbestand (zuletzt über 100,0 Mio. €) im Schienenfahrzeuge-Kernsegment und die Wachstumsziele der Rail-Hauptkunden (z.B. Stadler Rail oder Siemens Mobility) stellen unseres Erachtens unverändert einen der bedeutendsten “Wachstumshebel“ des Konzerns dar, um im Hauptgeschäft (Railbusiness) ab dem kommenden Geschäftsjahr wieder auf den Wachstumskurs zurückzukehren. Durch eine hierdurch verstärkte Kapazitätsauslastung und damit verbundene Skaleneffekte, sollten ebenfalls künftig deutlich überproportionale Segmentergebniszuwächse und damit starke Konzernergebnisbeiträge erzielt werden können.

Als einen weiteren zentralen Wachstumsfaktor sehen wir weiterhin die geplante staatliche Investitionsoffensive (Sondervermögen Infrastruktur etc.) zur Modernisierung und Erneuerung der inländischen Infrastruktur. Wir gehen davon aus, dass die ersten öffentlichen Gelder aus dem Sondervermögen bzw. den Sondertöpfen frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2026 und primär beginnend ab dem Jahr 2027 sukzessive in die Wirtschaft und folglich auch in die Zielmärkte der SBF-Gruppe fließen werden. Demzufolge rechnen wir mittel- und langfristig mit deutlichen Wachstumsimpulsen hieraus für die Geschäftsentwicklung des SBF-Konzerns (v.a. bezüglich der Lunux Lighting-Sparte) und mit einer entsprechenden signifikanten Zunahme der Wachstumsdynamik und Profitabilität. Die konzerneigene Elektroniksparte AMS Software & Elektronik sollte zukünftig ebenfalls beflügelt werden können von den deutlich erhöhten Verteidigungsausgaben der Bundesregierung in den kommenden Jahren, da der Elektronikspezialist mit seinem Leistungsangebot auch teilweise Zielkundengruppen aus dem Verteidigungssektor bedient.

Basierend auf unseren größtenteils bzw. vollumfänglich bestätigten Ergebnisschätzungen für das aktuelle Geschäftsjahr und auch für die Folgejahre, behalten wir unser bisheriges Kursziel in Höhe von 12,00 € je Aktie bei. In Anbetracht des aktuellen Kursniveaus vergeben wir damit weiterhin das Rating „Kaufen“ und sehen ein deutliches Kurspotenzial in der SBF-Aktie.
Underlying
SBF AG

SBF AG. SBF AG, formerly Corona Equity Partner AG, is a Germany-based manufacturer of electrical equipment for railroad cars. The Company operates through its subsidiary SBF Spezialleuchten GmbH and produces ceiling systems, lighting solutions and ventilation solutions for the interior and exterior of railroad cars. The Company provides interior ceiling lighting systems, exterior halogen light-emitting diode (LED) combination lights, full LED headlights and LED modular systems for rolling stock, as well as air ducting systems, supplying ventilation systems with hot and cold air for the train interior. The Company provides planning, concept developing and manufacturing services. The Company operates as holing company.

Provider
GBC AG
GBC AG

Die GBC AG mit Sitz in Augsburg ist eines der führenden bankenunabhängigen Investmenthäuser in Deutschland und erfahrener Emissionsexperte für den deutschen Mittelstand.

Die GBC AG kennt als eigentümergeführtes Unternehmen die Bedürfnisse des deutschen Mittelstandes im Finanzierungsbereich und ist ein unabhängiger und verlässlicher Partner bei allen Fragestellungen rund um den Kapitalmarkt.

In der GBC Gruppe bietet die GBC AG Unternehmensanalysen & Research, Kapitalmarkt- & Finanzierungsberatungen sowie Kapitalmarktkonferenzen.

Die GBC Kapital GmbH ergänzt die Leistungen in der Gruppe um das Corporate Finance in den Bereichen Platzierung & Vermittlung von Anleihen und Aktien

Analysts
Cosmin Filker

Marcel Goldmann

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