Report
Peter Thilo Hasler

Vectron mit neuer Gewinnwarnung

In einer Ad-hoc-Meldung hat Vectron die Guidance für das laufende Geschäftsjahr 2022e gesenkt. Während der Vorstand bislang von Umsätzen in einer Bandbreite zwischen EUR 33 bis 36 Mio. ausgegangen war, rechnet er nun mit einer Spanne zwischen EUR 27 bis 30 Mio.; beim EBITDA avisiert der Vorstand anstelle der bisherigen Bandbreite von EUR 1,9 bis 3,4 Mio. nunmehr eine Spanne zwischen EUR -0,8 bis 0,8 Mio. Dass die Aktie nach der gestrigen Gewinnwarnung „nur“ -12,5% verloren hat, liegt nach unserer Einschätzung daran, dass es sich bei dieser Meldung gewissermaßen um einen vom Kapitalmarkt erwarteten Normalfall handelt, den der Vorstand im jährlichen Rhythmus wiederholt und typischerweise mit großer Virtuosität und das Management entlastenden Argumenten zu begründen versucht. In der jetzigen Ad-hoc-Meldung wird als Ursache für die Gewinnwarnung ein schwächeres Geschäft im zweiten Quartal 2022 angegeben, das auf einen Lagerabbau der Fachhändler zurückgeführt wird und sich Angabe gemäß auch in der zweiten Jahreshälfte 2022 – wenngleich in geringerem Ausmaß – fortsetzen soll. Aus unserer Sicht ist die Gewinnwarnung jedoch erneut ein Indiz nicht nur für die fehlende Prognostizierbarkeit, sondern auch für die geringe Werthaltigkeit des Geschäftsmodells.

Wir nehmen unsere Umsatz- und Ertragsschätzungen, die bereits am unteren Ende der ursprünglich in Aussicht gestellten Bandbreite lagen, im Einklang mit den neuen Managementprognosen nochmals deutlich zurück und rechnen nunmehr mit Erlösen in Höhe von EUR 27,4 Mio. (bislang EUR 33,0 Mio., -17,0%) und einem EBITDA in Höhe von EUR -0,6 Mio. (bislang EUR 1,9 Mio.). Als Folge ergibt sich in unserem dreistufigen DCF-Bewertungsmodell ein negativer Wert der operativen Geschäftstätigkeit der Vectron Systems AG. Das von uns errechnete adjustierte Kursziel von EUR 1,03 je Aktie (bislang EUR 1,76) lässt sich ausschließlich durch die Nettofinanzposition zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 2021 begründen. Wir rechnen mit einer Fortsetzung der Underperformance der Aktien der Vectron Systems AG, die seit der Aufnahme unserer Research Coverage Ende 2020 um -69,1% (DAX +0,1%) an Wert verloren haben und bestätigen unser Sell-Rating.

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Sphene Capital GmbH
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As a general rule, analysts of Sphene Capital strive to understand companies better than any other analyst or investor before publishing their initiation reports. Therefore, the comprehensive initiation research reports comprise of 50-80 pages, including an extensive analysis of the value chain of the IPO candidate, its unique selling proposition, an elaborate analysis of suppliers and clients, a thorough SWOT analysis, a commercial due diligence (i. e. market and competitive analysis), an integrated financial forecast model and a profound company valuation (both DCF methodology and peer group multiples). Before publication, each of Sphene Capital’s research report will be double-checked by a fellow research colleague (“Four-eyes-principle”), ensuring highest quality and avoiding careless mistakes.

After initiation of research coverage, Sphene Capital publishes regular updates of 12-30 pages following relevant news flow from the issuer or major peers, f. ex. after acquisitions or after publication of quarterly results.

Due to Sphene Capital’s extensive experience in equity and bond research, the team has established longstanding contacts to all relevant market players, i. e. institutional investors, family offices and high net-worth individuals as well as journalists. To each of these groups, Sphene Capital’s research analysts have regular contacts during analyst and management roadshows or via daily phone calls. Finally, analysts publish articles in selected stock markets magazines and websites in which the analysts help issuers to improve their popularity on the German capital markets.

Analysts
Peter Thilo Hasler

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