Investment im Fokus – UmweltBank AG - 10.10.2025
Kapitalerhöhung verbessert Eigenkapitalausstattung erheblich, Basis für Ertragssteigerung und Ergebnisverbesserung erhöht
Mit der jüngsten Kapitalerhöhung hat die UmweltBank AG einen Bruttoemissi-onserlös in Höhe von 20,66 Mio. € erzielt. Das neu eingeworbene Eigenkapital soll für den weiteren Ausbau des Kreditgeschäfts verwendet werden, wobei die Stärkung der Eigenkapitalbasis im Vordergrund steht. Nach Anwendung von CRR III belief sich die Eigenkapitalquote zum 30.06.2025 auf 15,9 % und wies damit nur noch einen geringen Puffer gegenüber der aufsichtsrechtlichen Vor-gabe von 15,6 % auf. Bei unveränderten risikogewichteten Aktiva (RWA) dürfte die Eigenkapitalquote nach der Kapitalerhöhung auf 16,6 % angestiegen sein, sodass ein höherer Puffer zur Kapitalvorgabe besteht.
Die aktuelle Strategie der UmweltBank AG sieht eine Verbesserung des Risi-koprofils bei einem gleichzeitigen Anstieg der Rentabilität vor. Der Fokus liegt dabei auf dem Wachstum der Kundeneinlagen, die fristenkongruent bei der EZB mit einer Zinsmarge von 100–130 bps risikoarm angelegt werden können. Bis 2028 sollen die Kundeneinlagen, die per 30.06.2025 bei rund 3,9 Mrd. € la-gen, auf 5,9 Mrd. € ansteigen. Dazu soll wesentlich das im Juli 2025 eingeführ-te grüne Girokonto beitragen. Auch die geplante Einführung der Anlagebera-tung sowie zielgerichtete Marketingmaßnahmen sollen zum geplanten Kun-denwachstum beitragen.
Ebenfalls zur Risikoverbesserung soll der geplante Abbau der Beteiligungen beitragen, die bis Ende 2026 mehrheitlich veräußert werden sollen. Da insbe-sondere nach Anwendung von CRR III die Eigenkapitalunterlegung aufgrund einer stärkeren Risikogewichtung gestiegen ist, soll der Beteiligungsabbau ei-ne weitere Verbesserung der Kapitalquote nach sich ziehen. Darüber hinaus können die frei gewordenen Mittel für den Ausbau des Kreditgeschäfts verwen-det werden.
Das Kreditgeschäft der UmweltBank AG litt zuletzt unter dem geringen Eigen-kapitalpuffer und entwickelte sich trotz hoher Nachfrage leicht rückläufig. Ge-mäß Planszenario der Gesellschaft soll das Kreditvolumen bis zum Jahr 2028 auf bis zu 4,0 Mrd. € (30.06.25: 3,2 Mrd. €) ansteigen. Die Basis hierfür sollen die frei gewordenen Mittel aus den Beteiligungsverkäufen sowie die Verbesse-rung des Eigenkapitals im Zuge der erwarteten positiven Jahresergebnisse bil-den. Zudem soll durch den Ausbau des Konsortialkreditgeschäfts, das einen geringeren EK-Unterlegungsbedarf aufweist, ebenfalls Kapital geschont wer-den.
Mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen 2025 hat das Management der UmweltBank AG die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2025 bestätigt. Demnach wird ein Vorsteuerergebnis zwischen 5 Mio. € und 10 Mio. € erwartet. Für das Gesamtjahr 2025 wird ein weiterer Anstieg des Zinsergebnisses auf 60 Mio. € bis 65 Mio. €, des Finanzergebnisses auf 18 Mio. € bis 20 Mio. € sowie des Provisions- und Handelsergebnisses auf 7 Mio. € bis 11 Mio. € erwartet. Dem stehen jedoch weitere Risikozuwendungen in einer Bandbreite von 10 Mio. € bis 15 Mio. € gegenüber.
Besonders im Fokus steht dabei der erwartete Anstieg des Zinsergebnisses, der auf einer geplanten Ausweitung des Einlagengeschäfts basiert. Bis Ende 2025 soll dieses auf 4,3 Mrd. € (Stand: 30.06.2025, 3,5 Mrd. €) spürbar zulegen. Einen maßgeblichen Anteil daran soll das im Juni 2025 eingeführte Girokonto „UmweltGiro“ haben, dem ein hohes Neukundenpotenzial zugesprochen wird. Erwähnenswert ist zudem die Beendigung der Tätigkeit des Bafin-Sonderbeauftragten. Zwar bleiben die Kapitalanforderungen zunächst beste-hen, perspektivisch könnten diese aber reduziert werden, was sich positiv auf die Kreditvergabe auswirken dürfte.
Bis zum Ende unseres Prognosezeitraums (2027e) kalkulieren wir mit einem weiteren Anstieg des Zinsergebnisses auf bis zu 85,35 Mio. €. Während das Fi-nanzergebnis nach der mehrheitlichen Veräußerung der Beteiligungen an Be-deutung verlieren dürfte, erwarten wir beim Provisions- und Handelsergebnis bis zum Geschäftsjahr 2027 eine Steigerung auf 11,24 Mio. €. Diese Entwick-lung hängt insbesondere mit erwarteten Anleihe- und ETF-Emissionen sowie dem geplanten Ausbau des Fondsgeschäfts zusammen. Bei einem nur unter-proportionalen Kostenanstieg erwarten wir eine Verbesserung des Vorsteu-erergebnisses auf 9,37 Mio. € (2025e), gefolgt von 16,11 Mio. € (2026e) und 24,18 Mio. € (2027e). Nach zweimaliger Aussetzung der Dividendenausschüt-tung soll für das laufende Geschäftsjahr 2025 wieder eine Dividende ausge-schüttet werden.
Wir haben die UmweltBank AG im Rahmen eines Residualeinkommensmodells bewertet. Die Summe der diskontierten Residualerträge ergibt einen Wert von 392,39 Mio. € bzw. 9,50 € je Aktie. Wir vergeben das Rating „KAUFEN”.