Research Note - Verve Group SE - 14.10.25
Geschäftsentwicklung 1. HJ 2025
Am 15.08.2025 hat die Verve Group (SE) ihre Q2- und Halbjahreszahlen 2025 veröffentlicht. Hiernach hat der Ad-Tech-Konzern trotz eines weiterhin anspruchsvollen Umfelds eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung verzeichnet.
Das erste Halbjahr 2025 war neben einem starken Auftaktquartal auch von Herausforderungen im zweiten Quartal geprägt, indem eingetretene Verzögerungen bei der Fertigstellung der Plattformmigration (Mitte August, statt Ende Juni) zu einer schwächeren Quartalsperformance geführt haben. Daneben haben ebenfalls negative Währungseffekte (schwächerer US-Dollar) für eine gedämpfte Geschäftsentwicklung in diesem Quartal gesorgt.
Ungeachtet dessen hat Verve seine digitalen Konzernumsatzerlöse im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich um 20,2% auf 215,16 Mio. € (1. HJ 2024: 179,04 Mio. €) gesteigert. Zu diesem signifikanten Wachstum haben sowohl organische als auch anorganische Wachstumseffekte (Jun Group-Übernahme im September 2024) wesentlich beigetragen.
Die positive Konzernumsatzentwicklung wurde v.a. befeuert durch den sprunghaften Segmentumsatzanstieg um 105,4% auf 59,23 Mio. € (1. HJ 2024: 28,84 Mio. €) im Demand Side Plattform-Geschäftsfeld (DSP-Segment). Dieser resultiert primär aus der Stärkung dieses Geschäftsbereichs durch die im Sommer 2024 durchgeführte Jun Group-Übernahme (Jun-Segmentumsatzbeitrag GBCe: ca. 30,0 Mio. €). Im wesentlich volumenstärkeren SSP-Geschäftsfeld konnten die Segmentumsatzerlöse ebenfalls signifikant um 5,1% auf 182,73 Mio. € (1. HJ 2024: 173,93 Mio. €) zulegen.
Parallel zur expansiven Geschäftsentwicklung konnte das EBITDA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum signifikant um 12,9% auf 54,48 Mio. € (1. HJ 2024: 48,27 Mio. €) gesteigert werden. Korrigiert um einmalige Kosten- und Sondereffekte (z.B. M&A- oder Beratungskosten) wurde zum Ende des ersten Halbjahres ein deutlicher Anstieg des bereinigtes EBITDA (Adj. EBITDA) um 16,6% auf 59,60 Mio. € (1. HJ 2024: 51,10 Mio. €) erzielt. Hieraus ergab sich eine bereinigte EBITDA-Marge von 27,7%, welche sich damit nahezu auf dem Vorjahresniveau (1. HJ 2024: 28,5%) bewegt hat.
Auf Nettoebene musste jedoch, bedingt durch höhere Abschreibungs- und Finanzeffekte, ein signifikanter Rückgang des Nachsteuerergebnis (nach Minderheiten) auf 0,59 Mio. € (1. HJ 2024: 6,26 Mio. €) hingenommen werden. Ergebnisbelastend wirkten sich hierbei v.a. angefallene deutlich höhere Finanzaufwendungen (1. HJ 2025: 38,70 Mio. € vs. 1. HJ 2024: 29,93 Mio. €) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus.
Geschäftsentwicklung im Q2 2025
Wie zuvor in der Halbjahresanalyse erwähnt, war das zweite Quartal vor allem geprägt durch die vorgenommene Vereinheitlichung der Plattformtechnologie im Bereich der In-App-Marktplatzaktivitäten des volumenstarken Supply Side Plattform-Segments (Umsatzanteil mobile Werbeerlöse im Q2 2025: 96,0%).
Das Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal verlief laut Unternehmensangaben im Wesentlichen planmäßig. Bedingt durch die Umsetzung der Plattformmigration kam es jedoch aufgrund der damit verbundenen temporären Effekte zu einer geringeren Wachstumsdynamik. Zumal diese Effekte auch bis in die ersten sechs Wochen des dritten Quartals hinein wirkten. So führten die technologischen Herausforderungen u.a. zu vorübergehenden Unterbrechungen des Gebotsvolumens, zu temporären Skalierungsproblemen bei Bestandskunden, zu Verzögerungen beim Neukunden-Onboarding und zu Problemen mit dem Margen-Management. Die vorgenommene Plattformmigration wurde Mitte August vollständig abgeschlossen.
Infolgedessen hat sich das Wachstumstempo nach dem starken Auftaktquartal (Umsatzwachstum Q1 2025: ca. 32,2%) im zweiten Quartal mit einem Umsatzzuwachs um ca. 10,0% auf 106,12 Mio. € (Q2 2024: 96,57 Mio. €) deutlich verlangsamt. Bereinigt um ungünstige Währungseffekte betrug das Quartalswachstum dennoch 14,0%.
Hauptursächlich für die geringere Wachstumsdynamik waren um 2,6% auf 90,65 Mio. € (Q2 2024: 93,11 Mio. €) gesunkene Umsatzerlöse im SSP-Geschäftsbereich aufgrund belastender Effekte durch die Umsetzung der Plattformmigration. Entgegengesetzt entwickelte sich der DSP-Geschäftsbereich mit einem rasanten Anstieg der Segmenterlöse um 81,5% auf 29,66 Mio. € (Q2 2024:16,34 Mio. €), welcher primär aus anorganischen Wachstumseffekten infolge der im Vorjahr getätigten Jun Group-Akquisition resultiert.
Die robuste Geschäftsentwicklung des volumenstarken SSP-Kernsegments im zweiten Quartal zeigte sich auch in der überwiegend positiven Entwicklung der KPI’s des Ad Tech-Konzerns in diesem Zeitraum. So konnte zum Ende des zweiten Quartals die Gesamtzahl der Softwarekunden im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 22,3% auf 3.079 (Softwarekunden Q2 2024: 2.518) zulegen, wobei der Zuwachs auf organischer Basis immer noch fast 10,0% betrug. Aufgrund des anhaltend starken Kundenwachstums und der weiterhin hohen Kundenbindungsrate (Q2 2025: 98,0% vs. Q2 2024: 98,0%) führten rückläufige Werbeausgaben (Net-$-Expansion-Rate Q2 2025: 92,0% vs. Q2 2024: 109,0%) bei Bestandskunden nur zu einem organischen Umsatzrückgang um 4,0% im Vergleich zum Vorjahresquartal. Hierbei ist anzumerken, dass der Rückgang der Werbeausgaben bei Bestandskunden aus der Plattformmigration resultierte. So konnten eine Vielzahl der Softwarekunden aufgrund der Beeinträchtigungen durch die Plattformmigration ihre Werbeausgaben nicht im gewünschten Umfang tätigen, was sich in der zuvor dargestellten rückläufigen Net-$-Expansion-Rate deutlich widergespiegelt hat. Nichtdestotrotz bewegte sich die Kundenbindungsrate (Retention-Rate Q2 2025: 98,0%) weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und unterstreicht damit die unverändert hohe Attraktivität der Werbeplattform.
Hinsichtlich der operativen Ergebnisentwicklung musste Verve aufgrund der mit der Plattformmigration aufgetretenen höheren IT- und Supportaufwendungen im zweiten Quartal 2025 einen leichten EBITDA-Rückgang auf 27,00 Mio. € (Q2 2024: 28,08 Mio. €) hinnehmen. Hingegen bewegte sich das um Einmal- und Sondereffekte (z.B. M&A- und Beratungskosten) bereinigte Konzern-EBITDA mit 29,5 Mio. € (Q2 2024: 29,1 Mio. €) nahezu auf dem hohen Vorjahresquartalsniveau. Parallel hierzu konnte die bereinigte EBITDA-Marge mit 28,0% stabil gegenüber den Vorjahreswert (Q2 2024: 28,0%) gehalten werden.
Übernahme von Captify und acardo
Am 17.09.25 hat der Verve-Konzern die Übernahme der britischen Captify Technologies Ltd. (Captify), eine der größten Search Intelligence-Plattformen außerhalb der Walled Gardens, bekannt gegeben. Sie analysiert das Suchverhalten von bis zu 1,0 Mrd. Suchanfragen täglich und aggregiert rund 400 Mrd. aktive Datenpunkte pro Tag, wodurch ihre Machine-Learning-Modelle kontinuierlich verbessert werden. Die innovative Search Intelligence-Plattform von Captify ermöglich Marken ein tiefgreifendes Verständnis der Interessen, Motivation und Absichten der Verbraucher in Echtzeit und sorgt so für eine präzise Zielgruppenansprache und eine bessere Analyse von Kampagnen ohne die Verwendung von Cookies (ID-less Solution).
Durch diese Akquisition stärkt Verve das Demand-Side-Geschäft mit neuen namhaften Kunden und einem starken Vertriebsteam von mehr als 30 Mitarbeitern. Dabei unterhält die Technologiegesellschaft Geschäftsbeziehungen zu einer Vielzahl führender Werbeagenturen und zu etwa der Hälfte der weltweit 100 größten Werbetreibenden.
Captify hat seinen Hauptsitz in London und ist stark in Großbritannien (umsatzmäßig zweitwichtigster Markt) vertreten, wobei der Großteil des Umsatzes in Verve’s Kernmarkt Nordamerika erzielt wird. Die Technologiegesellschaft unterhält mehrere Niederlassungen in den USA, Großbritannien und Australien. Eines der wichtigsten strategischen Ziele von Verve ist es, die eigene Vertriebsmannschaft mit derzeit rund 50 Vertriebsmitarbeitern kurz- und mittelfristig auf 150 Vertriebler erheblich zu vergrößern. Diese Transaktion trägt hierzu wesentlich bei und sorgt für einen Aufwuchs der Vertriebsmannschaft auf nun ca. 80 Mitarbeiter. Durch die Zusammenführung der Vertriebs- und Agenturteams von Captify und Verve werden bereits 2025 erhebliche Synergieeffekte erwartet.
Hinsichtlich der operativen Performance wird Captify laut Unternehmensangaben voraussichtlich auf normalisierter Pro-forma-Gesamtjahresbasis im laufenden Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz von rund 41,0 Mio. € und ein EBITDA von rund 5,0 Mio. € beitragen, einschließlich signifikanter Synergien nach der Transaktion. Die von Verve identifizierten kurzfristigen Synergien durch die Integration des Targets in den Konzernverbund betreffen v.a. die Kostenebene und beinhalten u.a. erwartete positive Synergieeffekte durch die Optimierung der Technologiekosten und des Mitarbeiterstamms. Der Gesamtkaufpreis für die erworbene Gesellschaft entspricht einem EBITDA-Multiple von etwa 7x vor Synergien bzw. etwa 5x nach Synergien. Die Transaktion sieht eine Barzahlung von 16,2 Mio. € innerhalb von sechs Wochen nach Abschluss sowie eine zusätzliche aufgeschobene Barzahlung von 9,4 Mio. € 18 Monate nach Abschluss vor. Captify wird ab dem 16. September 2025 in die Finanzdaten der Verve-Gruppe konsolidiert.
In Anbetracht des Konsolidierungsdatums und der Tatsache, dass das Verve-Management davon ausgeht, dass sich die Synergieeffekte ab dem Januar 2026 voll entfalten werden, wird erwartet, dass die Übernahme im aktuellen Geschäftsjahr 2025 einen Beitrag von ca. 12,0 Mio. € bis 13 Mio. € zum Umsatz und ca. 1,0 Mio. € bis 2,0 Mio. € zum EBITDA des Verve-Konzerns beisteuern wird. Hinsichtlich der übernommenen Gesellschaft hat Verve umfangreiche Synergiepotenziale identifiziert, die ab dem kommenden Geschäftsjahr zu positiven Synergieeffekten von rund 1,6 Mio. € pro Jahr (bezogen auf kurzfristige Synergien) führen sollen. Zusätzliche künftige Synergiemöglichkeiten ergeben sich v.a. auf Cross-Selling-Ebene (zusätzliches umsatzseitiges Upside-Potenzial).
Kurz zuvor hatte Verve bereits mit der Übernahme der Acardo Group AG (Acardo), einem führenden Anbieter von digitalen Lösungen zur Kundenaktivierung in Deutschland, eine Transaktion zur Stärkung der Demand-Side bekannt gegeben. Durch die Integration in die Pont-of-Sales-Systeme (POS) von mehr als 5.600 Einzelhandelsgeschäften und skalierter Marken-Apps für Einzelhändler, erreicht Acardo 85 Prozent aller deutschen Haushalte. Die Digitalplattform des akquirierten Unternehmens konzentriert sich auf Couponing- und Cashback-Lösungen für führende Einzelhändler wie Edeka, Kaufland und REWE, während sie Transaktionsdaten in Echtzeit verarbeitet und im Hintergrund eine vollautomatisierte Abrechnung gewährleistet.
Durch das starke Kundennetzwerk von Acardo, zu dem über 200 internationale Konsumgütermarken, wie z.B. Unilever, Nestle und Mars, sowie Kunden aus dem Unterhaltungs- und Gesundheitssektor (z.B. Warner Brothers oder Beiersdorf) gehören, stärkt Verve seine Marktposition in Europa signifikant. Mit insgesamt 120 Mitarbeitern bringt Acardo ein Team von 14 erfahrenen Vertriebsexperten für die Region Deutschland in die Verve-Gruppe ein, die über vielversprechende Verbindungen zu großen Marken und Agenturen verfügen. Nach der Akquisition wird Verve die Verbraucheraktivierungsfunktionen von Acardo, einschließlich der Coupon-Funktionalität, in alle seine Werbekanäle – Mobile, CTV und DOOH – integrieren und so den Technologietransfer weiter vorantreiben.
Durch die Acardo-Transaktion stärkt die Verve-Gruppe sein internationales Wachstum in Europa erheblich, indem es sein Produktportfolio um innovative Retail-Media-Lösungen erweitert und zugleich sein Angebot für neue (aufstrebende) Werbekanäle ausbaut.
Acardo wird laut Unternehmensangaben im aktuellen Geschäftsjahr voraussichtlich einen Umsatz von rund 15,0 Mio. € und ein EBITDA von rund 6,0 Mio. € auf normalisierter Pro-forma-Gesamtjahresbasis zur konsolidierten Konzernperformance beitragen. Der Gesamtkaufpreis der Transaktion von 24,5 Mio. € entspricht einem EBITDA-Multiple von ca. 6x EBITDA vor Synergien bzw. ca. 4x EBITDA nach Synergien. Die Übernahme wurde Anfang Oktober 2025 abgeschlossen und sieht eine Barzahlung in Höhe von 17,2 Mio. € bei Abschluss sowie eine zusätzliche aufgeschobene Barzahlung in Höhe von 7,3 Mio. € 12 Monate nach Abschluss vor.
Angesichts des Konsolidierungsdatums und des Umstands, dass das Verve-Management damit rechnet, dass sich die angepeilten Synergieeffekte ab dem Januar 2026 voll entfalten werden, geht der Verve-Konzern davon aus, dass die Akquisition im aktuellen Geschäftsjahr 2025 einen Beitrag von ca. 3,5 Mio. € bis 4,50 Mio. € zum Umsatz und 0,9 Mio. € bis 1,2 Mio. € zum EBITDA der Verve-Gruppe leisten wird. Die zuvor angepasste Unternehmensguidance (Umsatz von 485 Mio. € bis 515 Mio. € und ein Adj. EBITDA von 125 Mio. € bis 140 Mio. €) für das aktuelle Geschäftsjahr 2025 behält das Verve-Management bei, da sie, wie bereits vorab kommuniziert, keine Auswirkungen potenzieller M&A-Transaktionen während des Geschäftsjahresverlaufs berücksichtigt.
Prognosen und Bewertung
Angesichts der nach der Plattformvereinheitlichung im SSP-Geschäftsfeld doch länger als zunächst erwartet andauernden Erholung der Segmentumsätze, die sich auch bis in das Dritte Quartal hineingezogen hat, und ungünstigen Wechselkurseffekten, hat das Verve Management im Rahmen der Bekanntgabe der Q2- bzw. Halbjahreszahlen seine bisherige Unternehmensguidance gesenkt. An dieser Stelle ist zu betonen, dass die Anpassung des Unternehmensausblicks nicht aus der Performance des zweiten Quartals oder sonstigen strukturellen Problemen resultiert. Auch die beiden kürzlichen Übernahmen hatten keinen Einfluss auf den angepassten Ausblick, da Effekte aus möglichen M&A-Transaktionen während des Jahres in der Unternehmensprognose nicht berücksichtigt werden.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Technologiegesellschaft nun mit Konzernumsatzerlösen in einer Bandbreite von 485,0 Mio. € bis 515,0 Mio. € (zuvor: 530,0 Mio. € bis 565,0 Mio. €) und einem bereinigten EBITDA von 125,0 Mio. € bis 140,0 Mio. € (zuvor: 155,0 Mio. € bis 175,0 Mio. €). Im Rahmen des kürzlichen Verve-Kapitalmarkttages hat die Ad-Tech-Gesellschaft ebenfalls erneut seine mittelfristige Guidance, die ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 25,0% bis 30,0% (CAGR) und ein Adj. EBITDA-Wachstum von 30,0% bis 35,0 (CAGR) beinhaltet, bestätigt.
Vor diesem Hintergrund haben wir ebenfalls unsere bisherigen Umsatz- und Ergebnisprognosen für das laufende Geschäftsjahr und auch für die Folgejahre nach unten angepasst, wobei unsere Schätzungen auch die erwarteten positiven Effekte aus den kürzlichen Übernahmen (anorganisches Wachstum durch M&As von Captify und Acardo) berücksichtigen. Angesichts der weiterhin herausfordernden Rahmenbedingungen und der volatilen Wechselkursentwicklungen, haben wir unsere neuen Prognosen insbesondere bezüglich des erwarteten organischen Wachstums der Verve-Gruppe bewusst konservativ gefasst bzw. gehalten.
Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnen wir nun konkret mit einem Umsatz von 502,93 Mio. € und einem EBITDA von 121,75 Mio. €. Für die darauffolgenden Geschäftsjahre 2026 und 2027 kalkulieren wir mit Umsatzerlösen von 619,26 Mio. € bzw. 738,33 Mio. €. Parallel hierzu erwarten wir ein EBITDA von 173,16 Mio. € (GJ 2026) bzw. 213,55 Mio. € (GJ 2027).
Insgesamt rechnen wir somit für das laufende Geschäftsjahr aufgrund des Einmaleffekts aus der Plattformvereinheitlichung mit einem zunächst eher gedämpften Wachstumstempo. Ab dem kommenden Geschäftsjahr sollte die Ad-Tech-Gesellschaft v.a. aufgrund ihrer starken Positionierung in den aufstrebenden digitalen Werbesegmenten (In-App-Bereich, CTV, DOOH usw.) und dem vielversprechenden Produktportfolios (innovatives ID-less Produktangebot) wieder deutlich an Wachstumsdynamik zulegen können. Parallel hierzu rechnen wir auch mit einer deutlichen Ertrags- und Profitabilitätsverbesserung, wobei die bereits abgeschlossene Plattformmigration durch die hieraus erwarteten verbesserten Skaleneffekte und Effizienzvorteile die künftige Unternehmensperformance ebenfalls zusätzlich voranbringen sollte.
Auch die erwarteten positiven Umsatz- und Ergebnisbeiträge sowie umfangreichen Synergien aus den beiden kürzlichen Akquisitionen sollten sich ab dem kommenden Geschäftsjahr signifikant positiv in den Kennzahlen der Verve-Gruppe niederschlagen. Durch die mithilfe der Übernahmen deutlich gestärkte Vertriebsbasis eröffnen sich erhebliche Cross-Selling-Potenziale, woraus sich bereits kurz- und mittelfristig deutliche Wachstumsimpulse für das USA- und EU-Business von Verve ergeben sollten.
Basierend auf unseren angepassten Umsatz- und Ergebnisschätzung für das aktuelle Geschäftsjahr und die Folgejahre haben wir unser bisheriges Kursziel auf 7,95 € je Aktie (bisher: 9,20 €) gesenkt. In Anbetracht des aktuellen Kursniveaus vergeben wir das Rating „Kaufen“ und sehen ein deutliches Kurspotenzial in der Verve-Aktie.